Seit Sommer 2021 bin ich als Nasenbotschafterin der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN (oder kurz HHH, sprechen Sie das mal laut aus!) unterwegs. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, „das therapeutische Lachen zu fördern, wo immer es gebraucht wird, und das ist überall: in der Medizin, der Arbeitswelt und der Öffentlichkeit.“
Na, da bin ich ja richtig! Mit Klarheit und Lebensfreude infiziere ich klammheimlich Menschen, die sich nicht schnell genug davor zu schützen wissen. Das ist auch gar nicht so schlimm, wie mir im Nachhinein mitgeteilt wurde. Manchmal rutscht es einfach spontan aus mir heraus und manchmal ist es in einer kleinen „Mission“ geplant.
Eine solche Mission kann für mich auch mit dem Erscheinen auf einer Hochzeit anfangen, wo es doch noch gar nichts zu heilen gibt. Manchmal ist es wichtig ein Zeichen zu setzen und gerade beim Thema Hochzeit stellt sich auch immer die Frage „was soll man ihnen schenken?“ Und auch wenn Geld das Zusammenleben sicherlich erleichtert, so ist es doch der Humor der in Partnerschaft, Beziehung und Leben den Ausschlag gibt und dabei hilft, die Stürme der Ehe optimal zu durchschippern.
Ganz in diesem Sinne gab es für das besagte Brautpaar, sozusagen prophylaktisch, für potentiell schwierige Zeiten, einen Brief von Herzen mit zwei Nasen und der Empfehlung „wenn ihr euch streitet, setzt die Nasen auf“ geschenkt. Wer möchte da nicht luschern, wenn es da mal hoch her geht…
Das Geldgeschenk für das Brautpaar ging an die HHH, damit die Clowns auch weiterhin kranken Personen zum Lachen verhelfen können.
In meiner Ausbildung zum Connecting Coach habe ich die Untergruppe „Lernen mit Lebensfreude“ gegründet – und habe zusammen mit den Gleichgesinnten einen stummen Appell mit dem Aufsetzen der Nase an einem der Ausbildungswochenenden gestartet…
Auch im Gespräch mit Klienten konnte ich das Aufblühen beim Aufsetzen der Nase beobachten. Auch wenn es eigentlich lächerlich, kindisch ist, die Nase ruft zum gemeinsamen Lachen auf. Und dabei ist die Arbeit mit der Nase oft ein stilles Tun, umso mehr freue ich mich einige Stimmen hier teilen zu können:
Ich habe auf der Arbeit Phasen gehabt, wo etwas nicht so rund lief, mir nicht so gefiel, ja, was mache ich da, weil sie da so liegt – ich setze mir die Nase auf. Ab dem Moment ist es mit der Ernsthaftigkeit vorbei – und es lösen sich die Dinge wie von magischer Hand von alleine. Es ist ein super, super Impuls von dir.
Matthias (55)
Ich sitze hier abwechselnd lachend und zu Tränen gerührt. Danke für deinen Brief und die Nase. Ich kann sie mir nicht selbstständig aufsetzen, doch ich denke sie mir in der Zukunft, wenn sie notwendig ist.
Marion (49)
Auch bei meiner Ausstellung, wo fröhlich über die Bildinhalte gesprochen wurde, ist die Nase eine Ergänzung. Die Phantasie, der Spaß und die Lebensfreude, die bei der Deutung meiner Bilder zum Zuge kommen, das Lachen und auch manche Tränen berühren und sind dabei jederzeit willkommen.
Es gibt viele kleine Pflaster, die im Leben verschenkt werden können. Bei mir selbst. Bei anderen. Lebensfreude ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil, wenn etwas Heilung benötigt – was auch immer geheilt werden möchte.
Und auch bei Kindern, die Blessuren hatten, hilft die Nase. Sie können schneller den Schmerz vergessen und konnten stolz und lachend mit Gipsarm und aufgesetzter Nase posieren.
Dr. Eckart von Hirschhausen hat mich mehrfach dazu angeregt, die rote Nase im Stau aufzusetzen. Dabei entspannt nach vorne zu schauen. Und aus dem Augenwinkel heraus die Reaktionen von der Seite zu beobachten. Absolut herrlich! Probieren Sie es doch auch mal aus.
Ob ich als Nasenbotschafterin „absolut ernst mit lachhaften Momenten“ oder „absolut lachhaft mit ernsthaften Momenten“ gesehen werden möchte, habe ich noch nicht entschieden. Ich teile es weiterhin, meist im Stillen – und von daher auch nur mit wenigen Bildern gespickt. Humor hilft. Beim Heilen. Im Leben. Bei so viel mehr als man sich aus dem Kopf heraus vorstellen kann.
Um mit einem Dialog zu schließen, der es auf den Punkt bringt:
„Welchen Tag haben wir“, fragte Winnie Puuh.
„Es ist heute!“ quiekte das Ferkel.
„Mein Lieblingstag!“, sagte Puuh!
Auf dem Weg zu noch mehr Lebensfreude…!
Gerit Grube
Glückspädagogin und Schubserin